"Das Spektrum ist enorm breit"

Kurz vor der Graduation: Einblick in die Jury-Arbeit der EMBA HSG Alumni

Bald ist es wieder soweit: an der jährlich stattfindenden, feierlichen Graduation werden nicht nur die wohlverdienten Diplome übergeben. Wiedersehensfreude innerhalb der Klassen, grosses Hallo mit dem EMBA-Team und eine Community, die weiter zusammenwächst. Doch noch mehr liegt in der Luft in der OLMA-Halle in St. Gallen: Spannung, Nervosität und Vorfreude mischt sich unter die Graduierten. Denn am Abend steht die Vergabe des NZZ-Preises für die jahrgangsbeste Diplomarbeit an.

Bevor die wohlverdienten Ehrungen anlässlich der gemeinsamen Graduation-Feierlichkeiten stattfinden, kommt die dreiköpfige Jury bestehend aus EMBA HSG Alumni-Vorständen zusammen. Unter dem Vorsitz von EMBA HSG Alumni Co-Präsidentin Daniela Decurtins (EMBA 37) werden die besten Arbeiten des Jahrgangs ausführlich geprüft – dies bezieht sich auf alle Arbeiten eines Jahrgangs, die mit der besten Note, einer «Sechs» bewertet werden. «In der Regel sind es vier oder fünf Arbeiten pro Klasse», erklärt Decurtins. «Wir hatten aber auch schon eine Runde, in der wir zehn Arbeiten bewertet haben.»

Neben Decurtins wirken mit Mark Mickoleit (EMBA 41) und Mandy von Piotrowski (EMBA 50) weiteren Vorstandsmitglieder der Alumni-Vereinigung des EMBA HSG in der Jury mit. Wie arbeitet sie? Was inspiriert sie? Und wie sieht es mit der Erinnerung an ihre eigene Diplomarbeit aus?  

«Bis zu zwei Stunden» kann es schon mal dauern, bis sich die EMBA HSG Alumni Jury auf einen Preisträger geeinigt hat, berichtet die Jury-Vorsitzende, die den Prozess der Entscheidungsfindung hervorhebt. «Wir diskutieren, bis wir uns geeinigt haben bzw. alle überzeugt sind, dass wir den «richtigen» Preisträger identifiziert haben. Wir haben aber auch schon mal zwei Arbeiten ausgezeichnet. Wichtig ist, dass wir uns einig sind», so Decurtins.

Einig sind sich die Jurymitglieder, die nicht nur aus unterschiedlichen EMBA-Klassen stammen, sondern auch in unterschiedlichen Branchen berufliche Schwerpunkte gesetzt haben, was ihre Motivation für die Jury-Arbeit ist. Mickokeit findet «es sehr interessant zu lesen, was die aktuellen EMBA HSG Studenten und Studentinnen bewegt; welche Themen für sie aktuell sind und wo allenfalls auch Trends oder sogar «First-Mover»-Bewegungen aufgespürt werden. Ich lerne selbst auch etwas dazu.» Ähnlich beschreiben es von Piotrowski und Decurtins: «Es ist eine Form von Weiterbildung, da man sich neben den unterschiedlichsten Managementthemen, Sparten/Branchen und Bereichen immer auch mit Methoden und Tools beschäftigt. Man bleibt am Puls der Zeit!»

Über die Jahre hat die EMBA HSG Alumni Jury viele spannende Arbeiten gelesen und sich in unterschiedlichste Materien eingearbeitet. Was ist hängen geblieben?

«Das Spektrum ist enorm breit. Von medizinischen Themen bis hin zur Braubranche, von der Armee bis zum Detailhandel. Mir sind viele sehr gut in Erinnerung», beginnt Decurtins. Für Mickoleit steht noch etwas anderes im Vordergrund: «Die Digitalisierung ist ein Thema, das in den Arbeiten immer wieder aufgegriffen wird. Es ist weniger eine einzelne Arbeit, die ich speziell hervorheben möchte. Ich lege grossen Wert auf die praktische Umsetzbarkeit von Empfehlungen aus der Arbeit, diese müssen auch die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in genügendem Ausmass berücksichtigen. Das interdisziplinäre Denken verhilft so manchen Projekten zum Erfolg.» Von Piotrowski erinnert sich konkret an die Gewinner-Arbeit aus dem vergangenen Jahr von Gina Brucker: «Das Thema Smart City ist mir eindrücklich hängengeblieben. Das war eine sehr gelungene Arbeit mit vielen neuen Erkenntnissen, die einen grossen Mehrwert hatte».

Decurtins spielt den Community-Gedanken noch weiter: «Mit einem der Gewinner habe ich heute noch Kontakt: er ist in einem international tätigen Unternehmen mit Fragen der Dekarbonisierung beschäftigt. Einer der Preisträger ist mittlerweile Mitglied des EMBA Alumni Vorstands (an dieser Stelle sei nochmals Stephan Müller gratuliert).

Die Lektüre der sehr gut bewerteten Arbeiten sowie die Jury-Bewertung geben immer wieder Anlass, an die eigene Studienzeit und die Entstehung der Diplomarbeiten zurückzudenken. «Die eigentliche Leistung einer Masterarbeit besteht darin, Arbeit und Studium unter einen Hut zu bringen und dabei auch noch eine Masterarbeit zu schreiben. Deshalb sind grundsätzlich alle Absolventinnen und Absolventen Gewinnerinnen und Gewinner!», stellt Decurtins klar.

Noch sehr konkret erinnern kann sich besonders ein Jury-Mitglied an seine Arbeit, die «sehr viel Zeit» in Anspruch genommen habe. Für Mickoleit habe «es sich gelohnt, nach all den Modulen nochmals ein Thema tiefgreifend zu bearbeiten: eine Skizze für ein modernes Geschäftsmodell der Funktion Recht im Axpo Konzern. In meinem aktuellen Job kann ich immer noch von meinen bearbeiteten Fragestellungen zur Business Partnerschaft eines Rechtsdienstes profitieren.»

Auch in diesem Jahr hat die Jury bereits getagt und ist zu einem Ergebnis gekommen. Bis zur Graduation am 13. Mai 2023 bleibt dies allerdings ein wohlgehütetes Geheimnis. 

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