

In unserer neuen Interview-Reihe "Auf einen Kafi mit" portraitieren wir unsere EMBA Alumni und ihre Erfolgsgeschichten. Heute laden wir EMBA Alumnus Nicola Bomio auf einen Kafi ein.
Guten Morgen, lieber Nicola. Hast Du heute Morgen schon Deinen Kafi-Durst gut stillen können oder wie sehr brauchst Du gerade jetzt einen Kafi?
Heute war es bisher verhalten, ich hatte erst einen Kafi bisher. Wenn man von zu Hause arbeitet, hofft man ja manchmal auf kleine Fenster zwischen den Calls, sodass man sich noch einen Kafi holen kann. Dieses Zeitfenster habe ich heute verpasst bzw. es hat sich nicht ergeben – daher sind es heute in Summe weniger als sonst.
Man darf auch publizieren, wie viele es insgesamt sind: Ich komme auf fünf bis sechs Kafi am Tag. Aber nach dem Nachtessen kann ich – im Gegensatz zu vielen anderen Leuten – keinen mehr trinken.
Ich nehme Dich jetzt mit auf eine kleine Gedankenreise. Stell Dir vor Du bist bei einer Quizshow – natürlich im Radio – und Du bekommst die Millionen-Frage gestellt. Du selbst weisst die Antwort nicht, darfst aber einen Anruf tätigen. Wen aus Deiner EMBA HSG-Kohorte rufst Du an und warum?
Oh, das ist eine sehr gute Frage. Ich würde sehr wahrscheinlich nicht meinen besten Freund aus der Zeit anrufen, mit dem ich immer noch sehr viel Kontakt habe, nämlich Fabian Dorner. Ich würde entweder die Ursula Nold, Chefin von der Migros, anrufen oder Andreas Frasnelli, der Arzt im Wallis ist und dort seit langer Zeit eine Notfallstation leitet. Die beiden wissen sicherlich viele Sachen, wo man nicht glaubt, dass sie sie wissen und ergänzen mich daher sehr gut.
Wir bleiben in der EMBA-Vergangenheit und verbinden es mit Deinem jetzigen Job als Leiter Programm Radio bei CH Media. Aus welchen drei Songs bestünde der Soundtrack Deines EMBA-Studiums?
Okay, cool. Erster Song auf jeden Fall von Lenny Krawitz «Fly Away», den verbinde ich besonders mit der Sabine Kohler, die damals bei Swiss gearbeitet hat. Mit ihr zusammen habe ich die Diplomarbeit über ein Swiss-Thema geschrieben. Der zweite Song ist von ACDC «You shook me all night long». Das erinnert mich vor allem an unser Auslandsmodul in Peking und in Shanghai, wo wir so grossartige Partynächte erlebt haben. Und als dritten und letzten Song nehme ich «We are family». Das spiegelt für mich das wider, was den EMBA auszeichnet und ich glaube, da wird mir auch niemand widersprechen. Es ist einer der ganz, ganz grossen Benefits des Programms, dass über zwei Jahre so viele unterschiedliche Leute zusammenkommen, man sich austauschen kann und natürlich auch spannende Sachen miteinander erlebt. Man teilt nicht nur den Schulstoff miteinander, sondern auch viele andere Dinge und das ist einfach grossartig.
Jetzt haben wir ja schon mal gute Musik für eine Radiosendung. Was gehört noch dazu? Erklär uns Laien mal, worauf es bei einer guten Radiosendung ankommt und sag uns, wie viel BWL man dafür wirklich braucht.
Ich rede jetzt von kommerziellem, Mainstream Radio und privat finanziertem Radio, das muss man differenzieren. Wenn man öffentlich finanziert ist, ist das zum Teil eine andere Ausgangslage. Wenn man eine Radiosendung macht, die sich selbst finanzieren soll, dann muss man versuchen, dass man mit der Sendung begeistert. Denn wenn man viele Leute begeistert und erreicht, kann man mehr Werbung verkaufen und finanziert sich so.
Entsprechend macht eine gute Radiosendung zunächst ein gutes Musikprogramm aus, das möglichst vielen Leuten gefallen könnte. Ich sage das immer gerne so, auch wenn es sich vielleicht etwas abgelöscht anhört, aber es trifft es gut: Das sind dann vielleicht nicht seine eigenen Lieblingssongs, aber es gefällt einem noch und das ist wichtig. Dann braucht es jemanden am Mikrofon, der es gerade in der heutigen Zeit schafft, eine Verbindung zu den Hörerinnen und Hörern herzustellen. Jemand, der echt, glaubwürdig und authentisch ist und so die Leute durch den Tag begleitet. Ein weiterer Punkt, und der ist auch sehr wichtig, obwohl wir alle natürlich unsere Smartphones in der Hosentasche haben, sind sehr gute Nachrichten. Dass es jemand für uns übernimmt, zu filtern und dann zu sagen, was gerade wichtig ist.
Das sind die drei Säulen, die wir verfolgen. Und es braucht bei einem privat finanzierten Medienunternehmen vielleicht mehr BWL als man im ersten Moment meint, um eine gut gemachte Radiosendung zu realisieren. Es sind logischerweise beschränkte Ressourcen, die zur Verfügung stehen. Entsprechend muss man priorisieren, man muss das Geld, was man investiert gut und tendenziell auch eng planen und sich auch entscheiden, was man wirklich braucht. Und schlussendlich ist es ganz, ganz viel Marketing. Wir machen ganz viel Positionierungsarbeit, Marketingüberlegungen – und das tagtäglich, da gehört also einiges an BWL dazu.
Bei meiner nächsten Frage musst Du auch priorisieren. Wir wollen ja mit dieser Serie den Ball weiterspielen und daher brauche ich jetzt von Dir einen guten Tipp, mit wem aus Deinem EMBA-Netzwerk ich mich als nächstes zu einem Kafi treffen soll?
Da gibt es natürlich viele (lacht). Sabine Kohler, die ich bereits erwähnt hab, die einen sehr spannenden Weg gegangen ist. Sie hat Architektur studiert, war dann bei der Swiss im Kundenbetreuungsbereich, als sie ihren EMBA gemacht hat und dann ist sie Partnerin geworden bei Dr. Bjørn Johansson Associates in der Personalvermittlung. Jetzt hat sie sich in dem Bereich selbstständig gemacht – also hoch spannend. Fabian Dorner ist gerade in der heutigen Zeit sehr spannend. Er ist gelernter Intensivpfleger und ist mittlerweile im betriebswirtschaftlichen Teil vom Kantonsspital St. Gallen tätig. Er hat mit dem EMBA zusammen den Wechsel gemacht vom Pflegefachmann in den betriebswirtschaftlichen Teil eines Spitals. Natürlich auch Ursula Nold, die ich erwähnt hatte, sie hat auch einen wahnsinnigen Weg gemacht. Sie war damals bei uns im EMBA schon bei der Migros, hat mehrere Kinder und ist jetzt im letzten Jahr Verwaltungsratspräsidentin bei der Migros geworden. Da hast Du jetzt die Qual der Wahl.
Zur Person Nicola Bomio
Nicola Bomio ist Leiter Programm Radio bei CH Media. Seine Karriere startete er bei Radio 24 als Produzent und Redaktor, dann wechselte er zu Radio Capital FM in Bern. Er kehrte dann wieder nach Zürich und zu Radio 24 zurück, wo er nicht nur als Moderator, sondern auch als stellvertretender Programmleiter und Leiter Programmentwicklung und -planung wirkte. Von 2013 bis 2016 war er beim Schweizer Radio und Fernsehen als Projektleiter und stellvertretender Leiter Programmstrategie tätig. Danach wechselte er zurück zu Radio 24 und übernahm 2019 die Leitung Programm Radio bei CH Media. Bomio ist für Radio Argovia, Radio Bern1, Radio FM1, Radio Pilatus, Radio 24, Radio 32, Radio Melody, Virgin Radio Switzerland und Flashback FM verantwortlich. Im Jahr 2013 absolvierte er seinen EMBA an der HSG, zuvor schloss er seinen Bachelor ebenfalls in St. Gallen
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