Fokus Energie Forum der HSG Alumni:
«Wird uns in diesem Winter das Licht ausgehen?»

Daniela Decurtins, EMBA HSG Alumni Co-Präsidentin

Zur hochaktuellen Thematik der Entwicklungen im Energiemarkt und der Reaktionen von Wirtschaft und Politik gaben am gestrigen Abend Daniela Decurtins, Geschäftsführerin / Direktorin beim Verband der Schweizerischen Gasindustrie und EMBA HSG Alumni Co-Präsidentin sowie Alexander Keberle, Leiter Bereich Infrastruktur, Energie & Umwelt und Mitglied der Geschäftsleitung bei economiesuisse, spannende Insight.

Daniela Decurtins begann ihre Ausführungen mit einem Überblick über die Gasverteilung und konnte von drei positiven Entwicklungen aus den vergangenen Wochen berichten: nahezu volle Speicher, eine deutliche geringere Abhängigkeit von russischem Gas (unter zehn Prozent) und eine grundsätzliche Entspannung an der Preisfront.

Im weiteren Verlauf ihres Vortrags (hier für Mitglieder des HSG Alumni Energie Clubs einsehbar) stellte Decurtins diverse Gasmassnahmen der Schweiz vor und benannte auch die teils zähen Verhandlungen mit den Nachbarstaaten und der EU, bedingt durch andere politische Entwicklungen. «Hier hat niemand auf die Schweiz gewartet», so Decurtins. Für diesen Winter sei man grundsätzlich gut vorbereitet, durch hoheitliche Massnahmen und auch mögliche Kontingentierung. Klar sei aber auch, dass man für die Zukunft weitergehende Lösungen braucht. Als Beispiel nannte sie saisonales Speichern im Sommer sowie die Umwandlung von ungenutztem Strom in Gas.

Alexander Keberle schaute zu Beginn seiner Ausführungen in eine Glaskugel, um die Frage «Geht uns in diesem Winter das Licht aus?» mit «eher nein» zu beantworten. Wie auch Decurtins sei er der Auffassung, dass die Schweiz für dieses Jahr gewappnet sei, aber es keine automatisierte Garantie für die nächsten Jahre gebe. Keberle gab den rund 60 interessierten Teilnehmenden Einblick in die Entstehung von Strompreisen und zeigte auf, wie viel in anderen Ländern subventioniert werde (680 Millionen in der EU).

Keberle nannte die Strommangellage ein «grösseres Risiko für die Volkswirtschaft als die Pandemie» und erklärte die Komplexität bei Stromunterbruch für bestimmte Wirtschaftszweige. Mitunter kann ein solcher drohender Unterbruch Stunden oder gar Tage andauern und so Liefer- und Kühlketten sprengen.  Hier sei die Kontingentierung wichtig, aber auch die individuelle Vorsorge durch Notstromaggregate.

In der anschliessenden, sehr lebhaften Q & A Session stellten sich Decurtins und Keberle den zahlreichen Fragen der Teilnehmenden. Mit ihrem ausgeprägten Detailwissen und spannenden Anekdoten überzeugten beide Referenten und generierten so einen grossen Mehrwert. 

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