EMBA HSG Studentin Friederike Rass initiiert "Waschsalon Niederdorf – Bubbles of Happiness!"

Friederike, du bist Studentin der EMBA 59 Kohorte. Was waren für dich die wichtigsten Entscheidungsfaktoren für das Executive MBA Studium an der Universität St.Gallen?

Ich arbeite für eine Stiftung mit dem Ziel und den Ressourcen für eine strategische Neuaufstellung. Das gibt viel Gestaltungsspielraum, aber auch Verantwortung: Wichtig war mir darum eine Ausbildung, die eine fundierte theoretische Basis auf dem neuesten Stand der Forschung bietet und mit der Vermittlung von sehr praktischem Know-How verbinden kann. Der EMBA der HSG bietet dieses breite Spektrum auf sehr hohem Niveau.

Deine EMBA HSG Lernreise begann mit dem Modul «Sustainable Business Transformation», doziert von unserer akademischen Leiterin Prof. Dr. Karolin Frankenberger. Was hat das Modul für dich so besonders gemacht und was sind deine Take-Aways?

Das grossartige an Karolins Kurs war, dass sie uns ab der ersten Minute in die Verantwortung genommen hat. Der Kurs ist spezifisch auf die komplexen Herausforderungen heutigen Managements in einem dynamischen Umfeld zugeschnitten und bietet eine sehr lebensnahe und zugleich reflektierte Vermittlung von Erfahrungswissen und praxisorientierter Best-Practice. 

Das Ganze war dabei sehr realitätsnah: Die Cases waren ganz aktuelle Herausforderungen grosser Unternehmen, die Firmenvertreter nahmen dazu persönlich Stellung und es gab direktes Feedback. Es war eine sehr intensive Woche, in der Karolin mit einer unverbrüchlichen positiven Grundhaltung das Mindset und die konkreten Tools für die Challenge vermittelt hat. Was ich ebenfalls mal wieder sehr deutlich gemerkt habe: Ein gutes Team, das auch unter Stress den Fokus behält und dabei den Humor nicht verliert, ist in einer solchen Situation absolut unbezahlbar, es hat einfach richtig Spass gemacht.

Im Rahmen des Moduls gab es die sogenannte «Business Model Innovation Case Challenge. An welchem Business Case hast du und deine Gruppe gearbeitet?

Wir waren tatsächlich dem Aesculap Case zugeordnet, bei dem es um die Entwicklung eines innovativen Ansatzes für medizintechnische Instrumente ging, superspannend! Da ich für unsere Stiftung jedoch kurz zuvor begonnen hatte, die die Entwicklung eines sozialen Waschsalons zu prüfen, habe ich auch den Case der Kollegen recht genau verfolgt, die den Case für die Schulthess Maschinen AG entwickelt haben. Am letzten Tag kam ich dann mit Roman Köppel von der Schulthess AG ins Gespräch, der für die Idee sehr offen war – et voilà: Als wir das Projekt kurz darauf konkretisieren konnten, habe ich an diesen Kontakt angeknüpft, und die Schulthess AG hat tatsächlich sehr grosszügig und unkompliziert Maschinen ihrer neuesten Profiline für das Projekt zur Verfügung gestellt – eine sehr grosszügige Unterstützung, die unser Projekt wirklich vorwärts gebracht hat.

Du bist nun auch noch Projektleiterin bei «Waschsalon Niederdorf – Bubbles of Happiness!» Wie kam es dazu, dieses Projekt ins Leben zu rufen?

Unsere Stiftung sucht und fördert sozial innovative Projekte, die akute gesellschaftliche Herausforderungen auf kreative und nachhaltige Weise adressieren. Unser Ziel ist es, vielversprechende Projekte in ihrer Entwicklung zu unterstützen, bis sie auf eigenen Beinen stehen können. Frische Wäsche bietet einen wesentlichen Beitrag zur persönlichen Würde und Selbstwert. Gleichzeitig ist es eine super Gelegenheit, um Menschen zu erreichen, bevor sie aus dem sozialen Netz fallen. Im Raum Zürich gibt es für Obdachlose, Menschen in schwierigen Wohnsituationen oder auch sogenannte «working poor» kaum Möglichkeiten, günstig Wäsche zu waschen. Da sich kein bestehendes Projekt fand, an das wir hätten anknüpfen können, haben wir das Projekt in diesem Fall kurzerhand selbst gestartet. Es war eine grossartige Sache, wenn es auch ein sehr knackiges halbes Jahr war – eigentlich war nicht eingeplant, neben dem EMBA mal eben noch ein solches Projekt aus der Taufe zu heben 😊.

“From Insight to Impact” begleitet dich sicherlich schon seit dem ersten Tag deines EMBA HSG Studiums. Wie konntest du diesen Ansatz im Waschsalon Projekt umsetzen?

Der grosse Mehrwert für das Projekt war sicher der Unternehmer*innengeist, den dieser Ansatz vermittelt: Verantwortliches Handeln bedeutet nicht, eine Analyse nach der nächsten zu verfassen. Es geht darum, klare Kriterien zu definieren und dann auch loszulegen. Unser erster Konzeptworkshop fand in der Woche vor Weihnachten statt, im Mai konnte unser erster Klient bei uns Wäsche waschen. Nebenbei haben wir ein Netzwerk mit Sozialpartner*innen aufgestellt, um unsere Klienten absichern zu können und ein Gutscheinsystem aufgebaut, damit wirklich jede*r unabhängig von der eigenen finanziellen Situation Zugang zu frischer Wäsche hat. Das wäre ohne einen sehr schlanken, aber strukturierten Reflexionsprozess mit klarem Zug zur Praxis in dieser Form sicher nicht möglich gewesen.

Nun ist der Waschsalon im Niederdörfli frisch eröffnet. Wie hast du den Eröffnungstag erlebt?

Der Waschsalon war eines dieser Projekte, bei denen einfach alles ineinander greift. Ein grossartiges Element waren auch die vielen gespendeten Arbeitsstunden von Fachspezialisten und Freiwilligen, die Platten gelegt haben, Lampen montiert, ein Logo entworfen haben, teilweise bis in die Nacht. Selbst wenn da nachts um 11 auf einmal der Strom weg war, war das immer eine Gemeinschaft unglaublich engagierter und optimistischer Menschen – auch wenn man sich kaum kannte. Der Spirit hat das Projekt wirklich getragen. Die Begegnung, die wir uns im Waschsalon für die Zukunft wünschen, hat also beim Aufbau schon angefangen und wurde am Eröffnungstag sehr sichtbar, als sich Sponsor*innen, Sozialpartner*innen, Freiwillige und Klient*innen wieder begegnet sind.  Es war ein grossartiger Beginn und wir sind sehr gespannt, wie sich das Projekt jetzt weiterentwickelt.

Welchen Rat würdest du potenziellen Teilnehmenden geben, die ihren Executive MBA an der Universität St.Gallen absolvieren wollen?

Lass krachen. Es ist ein sehr dichtes Programm, das viele Optionen zur Vertiefung bietet, ganz nach den eigenen Präferenzen und Prioritäten: Wenn man es also irgendwie schafft, neben dem EMBA noch Zeit und Freiräume im Unternehmen zu schaffen, die Inputs umzusetzen oder zu vertiefen, ist das wirklich viel wert und bringt auch einfach Spass.

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