Talent Acquisition
Interview mit Dominik Krzysztofek
Name: Dominik Krzysztofek
Nationalität: Deutsch
Abschlussjahr: EMBA 53 2019
Organisation: Cinetrade AG
Position: Leiter Strategie und Unternehmensentwicklung
Erzählen Sie uns mehr über Ihren beruflichen Hintergrund. Was haben Sie vor dem Executive MBA HSG gemacht?
Nach Abschluss meines Masters in International Business habe ich als Unternehmensberater bei Roland Berger begonnen. In spannenden vier Jahren durfte ich insbesondere für Medien- und Telekommunikationsunternehmen Strategiekonzepte entwerfen, Business Cases rechnen sowie Change-Management Prozesse begleiten. In den meisten Fällen haben mich meine Projekte ins Ausland verschlagen, wo es neben analytischen Fähigkeiten ebenfalls auf interkulturelle Kompetenzen ankam. Die gesammelten Erfahrungen habe ich anschliessend in die Schweiz mitgenommen, wo ich als Senior Strategy Manager bei der Swisscom anfing. Der Fokus meiner Tätigkeit lag in der ganzheitlichen Weiterentwicklung der Entertainment Proposition zur nachhaltigen Differenzierung der Kernprodukte im Markt.
Warum haben Sie sich für ein EMBA-Programm entschieden? Warum haben Sie sich für das EMBA-Programm der HSG entschieden?
Globalisierung und Digitalisierung beschleunigen den gesellschaftlichen, aber auch wirtschaftlichen Wandel zunehmend. Vor diesem Hintergrund ist lebenslanges Lernen heutzutage nicht mehr wegzudenken, um in der oftmals zitierten „VUCA“-Welt bestehen zu können. Neben fachlichen Impulsen aus dem Bereich Unternehmensführung und Change-Management war es mir insbesondere wichtig den Austausch mit „Peers“ außerhalb der eigenen Branche zu suchen, um meinen Blick auf teils ähnlich gelagerte Herausforderungen zu weiten. Neben dem hervorragenden Renommee der HSG als Universität, die im betriebswirtschaftlichen Bereich Ökonomie, Ökologie sowie Soziales als Symbiose begreift, hat mir das systematische Zusammenspiel aus Theorie und Praxis im Rahmen des EMBA-Programms auf Anhieb gefallen. Zudem war die modulare Studienzusammensetzung mit meinem regulären Beruf zu vereinbaren.
Wie hat das EMBA HSG-Programm Sie persönlich verändert?
Anhand zahlreicher, teils sehr tiefgründiger, Gespräche mit Dozenten wie auch Kommilitonen habe ich gewisse Denkweisen und Handlungsmuster kritisch reflektiert. Fundierte Strategien und Konzepte auszuarbeiten ist zwar notwendig aber nicht ausreichend, um ein Unternehmen in der heutigen Zeit substanziell nach vorne zu bringen. Es braucht nämlich einen transformativen Führungsstil, um Mitarbeiter für eine Vision zu begeistern und die Organisation resilienter zu gestalten. Das Thema Unternehmenskultur gewinnt zurecht stark an Bedeutung, dennoch fällt es vielen Führungskräften schwer eine vertrauensvolle und produktive Arbeitsumgebung zu schaffen, welche Ownership sowie stetiges Lernen und damit verbunden Innovation systematisch fördert. Veränderungen können auch nur schwer top-down verordnet werden, echte Leader gehen entschlossen voran und verkörpern die gewünschten Werte und Verhaltensweisen, ganz nach dem Motto: „Sei du selbst der Wandel, den du in der Organisation sehen willst.“
Wie hat das EMBA HSG-Programm Ihre Karriere verändert?
Während des EMBA Programms bin ich von der Swisscom AG zu der Cinetrade AG gewechselt und Leiter für Strategie und Unternehmensentwicklung geworden. Die Cinetrade AG ist das führende Schweizer Filmrechte- und Content-Handelsunternehmen für den Einkauf und die Verwertung von Programm- und Sportübertragungsrechten und befindet sich seit Spätherbst 2017 zu 100% im Besitz der Swisscom AG. Die Medien- und Entertainmentbranche befindet sich in einem tiefgreifenden Umbruch, daher empfinde ich diese Position als spannende Herausforderung ein derart traditionsreiches Unternehmen – welches auf allen Stufen der (Film-)Verwertungskette einschließlich dem Kino aktiv ist – sukzessive, aber nachhaltig zu transformieren. Unternehmensentwicklung schließt hierbei notabene die interne Sicht auf die Organisation ein, was wiederum Themen wie Kultur, Leadership sowie Resilienz in den Vordergrund rückt.
Was haben Sie am EMBA-HSG Curriculum am meisten geschätzt?
Grundsätzlich war das Verhältnis zwischen Pflicht- und Wahlkursen sehr ausgewogen, das gesamte Programm war logisch strukturiert und hervorragend organisiert. In den meisten Modulen hatte man ausreichend Freiraum, um Inhalte bezogen auf die eigene Berufserfahrung kritisch zu reflektieren und darüber hinaus praktisch anzuwenden. Dies wurde insbesondere durch Case Studies, oftmals in Gruppen, aber auch durch gewisse (Outdoor-)Aktivitäten und Übungen sichergestellt. Daneben ist man aber auch systematisch auf die Weiterentwicklung der Soft Skills eingegangen, die speziell für Führungskräfte im Umgang mit vielfältigen Stakeholdergruppen immer bedeutsamer werden. Den Einbezug von Gastdozenten aus der Wirtschaft habe ich stets als befruchtend empfunden, da neue Impulse gesetzt und andere Perspektiven aufgezeigt wurden.
Gab es eine bestimmte Kurswoche, die Sie am meisten genossen haben, und wenn ja, warum?
Auf der einen Seite hat mir das Modul „Next Level Leadership“ ausgezeichnet gefallen, da neben den fundierten und relevanten Inhalten die interaktive Lehrmethodik besonders positiv herausstach. Auf der anderen Seite waren die letzten zwei Kurswochen, welche wir im Ausland verbringen durften äussert lehrreich und spannend. Im Rahmen des Moduls „Internationales Management“ haben wir jeweils in Shanghai und Tokio politische, gesellschaftliche sowie wirtschaftliche Besonderheiten des chinesischen bzw. japanischen Marktes kennengelernt. Dieses zunächst theoretische Wissen konnte anschliessend anhand bestimmter „Company Visits“ vor Ort auf die Probe gestellt werden. Einen Go-2-Market Plan für ein real existierendes Produkt aus unseren eigenen Beschäftigungsfeldern für diese Märkte zu konzipieren hat die ganzheitliche Integration der Learnings aus unterschiedlichen Modulen gefördert und einen angemessenen Schlusspunkt gesetzt.
Welchen Rat würden Sie potenziellen Teilnehmern geben, die den EMBA HSG machen wollen?
Der wichtigste Punkt ist sicherlich, offen und ohne Vorbehalte an das Studium aber auch an andere Meinungen und Überzeugungen heranzutreten und teils kontroverse Diskussionen als Chance zu ergreifen seinen individuellen Horizont zu erweitern. Des Weiteren sollten Teilnehmer stetig versuchen neu erlernte und als bereichernd angesehene Konzepte in den beruflichen Alltag zu integrieren – dies fördert den Lerneffekt und bringt im Idealfall das eigene Unternehmen weiter. Last but not least empfehle ich bei der Auswahl und Bearbeitung des Themas für die Diplomarbeit strategisch wohl überlegt vorzugehen. Eine, nicht nur zeitlich, derart intensive Auseinandersetzung mit einer bestimmten Fragestellung sollte mit einem signifikanten Mehrwert für den Verfasser belohnt werden. Der gesamte Prozess – von Ideengenerierung bis zur Abgabe – stellt die Gelegenheit dar, sich Expertenwissen zu einem aktuellen/hochrelevanten Thema anzueignen, die eigene Positionierung innerhalb des Unternehmens aktiv zu gestalten sowie das Fundament für nachhaltigen Erfolg zu legen.
Sie arbeiten für die Cinetrade AG, was waren Ihre Beobachtungen und Herausforderungen bei der letzten Ausgabe des Zürich Film Festival?
Die 15. Ausgabe des Zürich Film Festivals (ZFF) war mit 117,000 Zuschauen die meistbesuchte und zeitgleich letzte unter der Leitung Schildknecht/Spoerri. Derartige Zäsuren bergen stets Chancen wie auch Risiken für Events dieser Grössenordnung. In erster Linie geht es nun darum weiterhin für eine ausreichende Finanzierung zu sorgen und ein abwechslungsreiches, qualitativ hochwertiges Programm auf die Beine zu stellen. Dies umfasst ebenfalls den inhaltlichen Ausbau arrondierender Veranstaltungen wie auch Investitionen in digitale Technologien, um das allgemeine Kundenerlebnis zu verbessern. Im Kontext der gegenwärtigen Diskussion welchen Einfluss die Streaming-Dienste auf den Kinomarkt noch haben werden, hat es mich jedenfalls persönlich sehr gefreut die Begeisterung der Besucher miterlebt zu haben – insbesondere natürlich bei den Gala Premieren in unserem Kino Corso am Bellevue. Filme sind letztendlich künstlerische Werke, die teils kulturprägend den Zeitgeist einer Epoche wiedergeben und nirgendwo besser inszeniert werden können als im Kino – das damit einhergehende Gemeinschaftsgefühl gepaart mit hervorragender Bild- und Tonqualität ist einfach nicht zu ersetzen.
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